Die Herausgeber beschreiben dieses Buch als “eine wahre Abhandlung über das Glück” und es ist ein sehr treffender Name. Matthieu Ricard, der einst als “glücklichster Mensch der Welt” bezeichnet wurde, nähert sich dem Thema, indem er nach Definitionen aus dem Westen sucht. Das Wort abgedroschen und auf widersprüchliche Weise definiert zu finden, führt uns in den Begriff Sukkha aus traditionellen buddhistischen Texten ein.
Der Zustand von Sukkha hängt nicht von äußeren Bedingungen ab. Sie wird auf unzerbrechliche Weise in uns geboren, wenn wir uns der wahren Natur der Dinge nähern.
Die Aufgabe, das Glück durch äußere Dinge zu suchen, ist zum Scheitern verurteilt, ebenso wie es für sich selbst zu suchen, ohne sich um andere zu kümmern. Wir müssen lernen, in uns selbst zu schauen, aber etwas weniger auf uns selbst zu schauen, um uns mit einer Vision vertraut zu machen, die gleichzeitig meditativer und altruistischer von der Welt ist.
Im Kapitel Die Alchemie des Leidens konfrontiert er dukka, das Gegenteil von Glück. Leiden ist die erste Edle Wahrheit des Buddhismus, nicht weil es etwas Erstrebenswertes ist, sondern weil es erkannt und genutzt werden muss, um spirituell voranzukommen.
Es gibt auch ein Kapitel, das auf seinen eigenen Erfahrungen in der wissenschaftlichen Erforschung der Auswirkungen von Meditation und mentalem Training auf das Gehirn basiert.
Kann Glück kultiviert werden? Wie unterscheidet man zwischen Vergnügen, Freude und Glück? Ist Glück möglich? Matthieu Ricard behandelt diese und viele andere Themen mit Klarheit, vielfältigen Bezügen, gelegentlichen Anekdoten und praktischen Methoden. Ein solides Buch, fest in der buddhistischen Tradition verankert, aber eine unterhaltsame und relevante Lektüre für den westlichen Geist.