Ein einfaches Buch, aber voller Charme und Phantasie, das zum Nachdenken einlädt.
Eines Nachts findet Fynn ein 5-jähriges Mädchen, das nicht nach Hause gehen will. Er nimmt sie zu sich und beginnt ein Abenteuer, in dem Anna die Lehrerin und der junge Mann der verwirrte Schüler ist.
Gemeinsam entdecken sie das Leben und die ungeahnten Möglichkeiten, die es denjenigen bieten kann, die es mit neuen Augen zu betrachten wissen. Anna ist ein normales und schelmisches Kind, aber sie hat auch das Material, aus dem außergewöhnliche Wesen gemacht sind. Hinter seiner Mirriada-Figur verbirgt sich ein Mystiker, ein Philosoph, ein Mathematiker, ein Soziologe und ein Anthropologe. Das Wichtigste für sie ist der “liebe Herrgott”, der Mittelpunkt ihres gesamten Universums. Aber ihr Gott hat nichts zu tun mit dem, was von den Kirchen dargestellt wird, oder mit irgendeinem traditionellen Konzept. Das Wichtigste für sie ist nicht, Dinge über Gott zu wissen, sondern Ihm so ähnlich wie möglich zu werden, und um dies zu erreichen, geht sie mit ihrem Freund Fynn die ungeahntesten Wege.
Gemeinsam mit ihnen entdeckt der Leser eine faszinierende Welt, in der 2 + 3 nicht immer 5 ist; in dem 2 nichts anderes ist als eine 5 rückwärts gesehen; in dem ein Spiegel das Äußere der Dinge zeigt, das oft nichts mit der Realität dessen zu tun hat, was Menschen und Objekte wirklich sind; in dem alles vereinfacht werden kann, bis es zu einem Punkt wird; in dem gezeigt wird, dass der Schatten schneller ist als das Licht; in dem man nur etwas weiß oder jemand lernt zu erkennen, was er in “seiner Mitte” hat; in der das einzig wirklich Wichtige darin besteht, lieben zu lernen.
Anna kann jeden mit ihren endlosen Fragen entwaffnen. Und es zu wissen bedeutet, all die Fragen zu überdenken, auf die wir dachten, wir hätten bereits eine Antwort.
Der Roman basiert auf einer realen Figur, über die der Autor bisher nicht sprechen wollte, so sehr, dass ihm das gemeinsame Erlebnis bedeutete. Die Wahrheit ist, dass man am Ende des Lesens das Gefühl hat, etwas Wichtiges erlebt zu haben, in den Tiefen unseres Wesens von einer helfenden Hand berührt worden zu sein, die uns zum Lachen und Weinen gebracht hat, die unser tägliches Leben in ein erstaunliches Abenteuer verwandelt hat.
Foto von Artur Aldyrkhanov bei unspash