“Alles hat seine Zeit, und alles, was unter dem Himmel gewollt ist, hat seine Stunde”
Prediger 3,1.
Es ist immer notwendig zu wissen, wann ein Lebensabschnitt endet. Wenn du darauf bestehst, länger als nötig darin zu bleiben, verlierst du die Freude und den Sinn für den Rest. Zyklen schließen, Türen schließen, Kapitel schließen, wie auch immer man es nennen will. Das Wichtigste ist, sie schließen zu können; Momente des Lebens loszulassen, die sich schließen.
Ist es mit deiner Arbeit erledigt?
Ist die Beziehung zu Ende?
Wohnst du nicht mehr in diesem Haus?
Solltest du eine Reise machen?
Ist die Freundschaft zu Ende?
Du kannst viel Zeit damit verbringen, sich im Warum zu “suhlen”, die Kassette zurückzuspulen und zu versuchen, zu verstehen, warum diese oder jene Tatsache passiert ist.
Der Verschleiß wäre unendlich, denn im Leben sind du, ich, dein Freund, deine Kinder, deine Schwestern, wir alle darauf ausgerichtet, Kapitel zu schließen, die Seiten umzublättern, mit Etappen oder mit Momenten des Lebens zu beenden und vorwärts zu gehen.
Wir können nicht in der Gegenwart sein und uns nach der Vergangenheit sehnen oder uns gar fragen, warum? Was ist passiert… Es ist passiert, und du musst loslassen, du musst loslassen. Wir können weder ewige Kinder sein, noch späte Teenager, noch Angestellte von nicht existierenden Unternehmen, noch Verbindungen zu denen haben, die nicht mit uns verbunden sein wollen.
Ereignisse geschehen und man muss sie loslassen! Deshalb ist es so wichtig, Ereignisse zu vergessen, Gegenwart schenken, den Haushalt zu wechseln, Dokumente wegzuwerfen, Bücher zu verkaufen oder zu verschenken. Äußere Veränderungen können innere Prozesse der Überwindung symbolisieren: Loslassen, Loslassen, Loslassen.
Im Leben spielt niemand mit den markierten Karten, man muss lernen zu verlieren und zu gewinnen. Wir müssen loslassen, wir müssen die Seite weiterblättern, wir dürfen nur mit dem leben, was wir in der Gegenwart haben. Erwarte nicht, dass etwas zurück kommt. Erwarte nicht, für deine Verdienste anerkannt zu werden, erwarte nicht, dass du jemals erkennst, wer du bist.
Lasse den Groll los, den “persönlichen Film”, um die Angelegenheit immer und immer wieder zu erleben. Das einzige, was du erhälst, ist, dich psychisch zu schädigen, dich zu vergiften, dich zu verbittern.
Das Leben muss vorwärts gelebt werden, niemals rückwärts.
Denn wenn du durchs Leben gehst und Türen offen lässt, “für alle Fälle”, kannst du das nie loslassen und auch heute noch mit Zufriedenheit leben.
Beziehungen oder Freundschaften, die auseinandergehen. Möglichkeiten der “Wiederkehr” wofür? Das Bedürfnis nach Klarstellungen, Worte, die nicht gesprochen wurden, das Schweigen, das in ihn eindrang… wenn du dich ihnen jetzt stellen kannst, tu es! Wenn nicht, lass sie los, schließ’ den Kapitel. Sag dir selbst, nein, du kommst nicht zurück.
Aber tue es nicht aus Stolz oder Arroganz, sondern weil du nicht mehr dorthinpasst, an diesem Ort, in diesem Herzen, in diesem Raum, in diesem Haus, an diesem Schreibtisch, in diesem Job.
Du bist nicht mehr derselbe, der vor zwei Tagen, vor drei Monaten, vor einem Jahr gegangen ist.
Daher gibt es nichts, zu dem man zurückkehren könnte.
Schließe die Tür, blätter zur nächsten Seite, schließe den Zyklus. Weder wirst du derselbe sein, noch wird die Umgebung, in die du zurückkehrst, dieselbe sein, denn im Leben bleibt nichts still, nichts ist statisch.
Es geht um psychische Gesundheit, Liebe zu sich selbst, das Loslassen von dem, was nicht mehr in deinem Leben ist. Denke daran, dass nichts und niemand unentbehrlich ist. Weder eine Person, noch ein Ort, noch eine Arbeit, nichts ist lebensnotwendig, denn: Als du auf diese Welt kamst, bist du ohne diese “Anhaftung” angekommen, deshalb ist es “Gewohnheit”, an ihr gebunden zu leben, und es ist deine Aufgabe, zu lernen, ohne ihr zu leben, ohne die menschliche oder physische Anhaftung, die dich heute schmerzt, loszulassen.
Es ist ein Prozeß des Loslösenlernens, und menschlich kann er erreicht werden, denn, ich wiederhole, nichts und niemand ist für uns unentbehrlich!
Es ist nur Gewohnheit, Anhaftung, Notwendigkeit.
Aber schließen, beenden, reinigen, fortwerfen, lüften, ausgeben, schütteln, loslassen. Es gibt so viele Wörter, die für psychische Gesundheit stehen, und für welches du dich auch entscheiden, es wird dir definitiv helfen, beruhigt voranzukommen.
Das ist das Leben!